Die überwiegend rechtsextreme Deutsche Burschenschaft ist in Südtirol nicht willkommen. Trotzdem hält der Verband an der Tagung in Algund fest und will sie unter falschem Namen in einem anderen Lokal durchführen.
Die Ewiggestrigen zeigen sich wieder einmal so unbelehrbar wie hinterlistig und versuchen dreist und verzweifelt einen Fuß in die Tür zu bekommen. Dabei sprechen die Ausladung durch die Gemeinde Algund und die Ablehnung in der Bevölkerung eine klare Sprache: Rechtsextremisten sind in Südtirol nicht willkommen – die Deutsche Burschenschaft ist nicht willkommen.
Wie aus einem internen Rundschreiben des Verbandes hervorgeht, plant die Deutsche Burschenschaft den Höhepunkt des Treffens – den „Tirol-Kommers“ – am Samstag, 16. September, weiterhin im Algunder Raum durchzuführen. Eine entsprechende private Räumlichkeit wurde vom Verband über einen Tarnverein bereits gebucht, die Feier soll im Geheimen stattfinden, mit Bier und politischen Reden.
Die Anreise aus Deutschland und Österreich soll teilweise mit Bussen stattfinden. Laut Informationen sollen Vertreter der Südtiroler Freiheit, der Freiheitlichen und der Schützen auf der Veranstaltung eine Rede halten: Faschismus stört offenbar nur, wenn er italienischsprachig ist.
Einen Begrüßungsabend vor dem Treffen in Südtirol soll am Freitag, den 15. September, in München stattfinden. Für die Burschenschaften, die zu dem Zeitpunkt schon in Südtirol sind, soll eine Willkommensfeier im Meraner Raum organisiert werden.
Gastwirt:innen im Burggrafenamt sind aufgefordert, genau hinzusehen, wer für diesen Abend Räumlichkeiten gebucht hat. Niemand wird ein Interesse daran haben, sich alkoholisierte Neonazis und Faschistenfreunde ins Haus zu holen – und damit womöglich ein unberechenbares Sicherheitsrisiko einzugehen.
Die Deutsche Burschenschaft ist ein Dachverband von überwiegend rechtsextremen Studentenverbindungen aus Deutschland und Österreich. Die ursprünglich dreitägige Verbandstagung im Thalguterhaus in Algund wurde nach öffentlicher Kritik durch die Gemeinde untersagt. Zahlreiche Gruppen und Einzelpersonen sprechen sich gegen das Treffen in Südtirol aus.