Burschenschafter-Treffen abgesagt: „Mehrheit gegen Rechtsextremismus!“

Quelle: Dresdner Neueste Nachrichten

Wir begrüßen, dass die Gemeinde Algund gestern der Verbandstagung der Deutschen Burschenschaft im Thalguterhaus eine Absage erteilt hat. Nachdem wir bereits vor fast einem Monat  – am 13. Juni  – öffentlich auf die Hintergründe aufmerksam gemacht haben war dieser Schritt längst überfällig.

Die letzten Tage haben gezeigt, dass es in Südtirol breite und engagierte Kräfte gegen Rechtsextremismus gibt. Zahlreiche Einzelpersonen und Gruppen aus allen Bezirken haben sich in Leser:innenbriefen, Kommentaren und Aussendungen öffentlich gegen das rechtsextreme Treffen ausgesprochen. Es war wertvoll zu sehen, dass sich eine Mehrheit der Menschen klar gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit positioniert hat.

Uns hatten in den letzen Wochen E-Mails von Anwohner:innen erreicht, die sich solidarisierten, verschiedenste Wissenschaftler:innen haben sich kritisch geäußert. Die Eine-Welte Gruppe Algund, der Verband ANPI und Vertreter:innen der Grünen haben sich dagegen positioniert und in Teilen auch Protest angekündigt. Vizebürgermeisterin Ganner selbst hat von Beginn an das Treffen nicht stattfinden lassen wollen und wir freuen uns über eine so klare Position gegenüber rechter Ideologien.

Wir bedanken uns bei allen engagierten Menschen, die sich aktiv und mutig an der Auseinandersetzung beteiligt haben und gezeigt haben, dass Antifaschismus bedeutet gemeinsam zusammanzustehen gegen rechte Umtriebe und völkisches Denken. Die Absage ist ein Erfolg dieser gemeinsamen Anstrengung: Antifaschismus wirkt! Jetzt gilt es wachsam zu bleiben und weiteren Versuchen der Burschenschaften, in Südtirol aufzumarschieren, ebenso entschlossen entgegenzutreten.

Zurückzuweisen ist jedoch die Behauptung, es hätte Drohungen von antifaschistischen Gruppen gegeben. Richtig ist, dass von verschiedener Seite Proteste gegen das Treffen angekündigt wurden. Die Algunder Gemeindeleitung sollte hier noch etwas recherchieren, dann wird sie erkennen, dass Protestformen wie Kundgebungen oder Demonstrationen Teil einer lebendigen Demokratie sind.