Update vom 14.5.2025:
Absage für rechtsextremen Kongress in Schwaz: Die Stadt hat den Mietvertrag mit der Gruppe Haymon gekündigt. Antifaschistischer Widerstand wirkt!
Nachdem wir am Montag (12.5.) den Veranstaltungsort öffentlich gemacht haben, stellten Antifaschist:innen aus Innsbruck eine Protestkampagne auf die Beine.
Kurz nach Mittag erklärte gestern (13.5.) dann die Stadt Schwaz, dass der Mietvertrag aufgelöst wurde und keine Räumlichkeiten für den Kongress zur Verfügung gestellt werden. Die Faschos rund um Benjamin Kranzl sitzen damit auf der Straße: Schade für sie!
Offenbar haben Rechtsextreme wieder einmal gelogen und getäuscht, um an den Raum zu kommen. Die Stadt Schwaz erklärte, dass „aus der Anmietung der Räumlichkeiten durch eine Privatperson für eine Lesung nicht der nun offensichtliche Verwendungszweck und der organisatorische Hintergrund hervorgegangen sind“.
Jetzt heißt es dranbleiben: Kein Fußbreit dem Faschismus in Schwaz! Antifaschistischer Widerstand wirkt!

Die rechtsextreme Gruppe „Haymon“ will am Samstag (17.5.) einen Kongress in Schwaz in Tirol abhalten – in Räumlichkeiten der Stadt. Der Organisator hat gute Verbindungen nach Südtirol.
Um „Haymon“, einer Tiroler Vorfeldorganisation der rechtsextremen Identitären Bewegung, war es in letzter Zeit ruhig geworden: Die Webseite ist offline, der Verein aufgelöst.
Nun will die Gruppe Schwaz in Tirol zusammen mit dem Andreas-Hofer-Bund den dritten sogenannten „Bergkongress“ abhalten.
Es handelt sich dabei um ein Vernetzungstreffen der rechtsextremen Szene, das rechte Parteien, Medienprojekte und Aktivist:innen der „Neuen Recht(sextrem)en“ zusammenbringen soll.

Veranstaltungsort durchgesickert
Der Veranstaltungsort war geheim – bis jetzt.
Wie nun bekannt wurde, soll der rechtsextreme Kongress am Samstag im Stadtzentrum, im Mathoi-Haus in der Innsbrucker Str. 17, über die Bühne gehen.
Befremdlich: Das Gebäude gehört der Stadt Schwaz, auch das Stadtarchiv und die Stadtbibliothek sind dort untergebracht.
Bereits vor zwei Jahren konnte Haymon seinen Kongress im „Irmgard-Saal“ des Mathoi-Hauses abhalten, wie Fotos belegen.
Offenbar hat von der Stadt Schwaz bislang niemand genauer hingesehen – oder bewusst weggesehen. Denn der Titel der Veranstaltung lässt wenig Zweifel an der Ausrichtung: „Rechtes Utopia“, Beginn 10 Uhr.

Rechtsextreme Vernetzung
Bei den vergangenen Kongressen gaben sich rechtsextreme Szenegrößen und rechte Politiker:innen die Klinke in die Hand.
2023 etwa waren beim Haymon-Kongress als Redner:innen der Rechtsextremist und Rassist Erik Ahrens sowie mehrere Vertreter:innen der Identitären geladen, wie „Stoppt die Rechten“ berichtete.
Der MetaPol-Verlag, ein „Zusammenschluss organisierter Neonazis“, der die „völkische Revolution“ propagiert (TAZ), präsentierte am Kongress sein Buchangebot.
Daneben saßen Fabian Walch und Gudrun Kofler von der FPÖ. Die aus Südtirol stammende Kofler ist eng mit der Süd-Tiroler Freiheit verbunden.

Organisator: ein „Nazi aus Tirol“
Hinter „Haymon“ steht vor allem eine Person: Benjamin Kranzl, ein „Nazi aus Tirol“ (TT), ehemals FPÖ, später freier Gemeinderat von Schwaz.
Kranzl pflegt gute Kontakte nach Südtirol, etwa zur rechtsextremen Gruppe „Junge Aktion“ oder zum ehemaligenen Olanger STF-Gemeinderat Matthias Hofer (Zitat: „echte Freundschaft“).

Unterstütze den Protest gegen die Veranstaltung!
Es ist nicht akzeptabel, dass die Stadt Schwaz Hass, Hetze und rechtsextremer Propaganda eine Bühne bietet. Es ist zu hoffen, dass den Auftritten von Haymon in den Räumen der Stadt endlich ein Ende gesetzt wird.
Unterstütze den Protest gegen den Kongress und kontaktiere die Verantwortlichen!
- stadtamt@schwaz.at (Bürgermeisterin Victoria Weber)
- r.prinz@schwaz.at (Reinhard Prinz, Leitung Kulturamt)
- stadtarchiv@schwaz.at (Ursula Kirchner, Stadtarchiv/Mahoi-Haus)
Quellen:
- https://www.stopptdierechten.at/2024/09/19/haymon-verein-tirol-vernetzung-am-rechten-rand/
- https://www.tt.com/artikel/30876182/tiroler-fp-mandatare-vernetzen-sich-mit-der-neuen-rechten
- https://www.tt.com/artikel/30906540/stramme-rechte-in-suedtirol-im-visier-des-staatsschutzes-was-ein-nazi-aus-tirol-damit-zu-tun-hat