Pivert – die Marke rechtsextremer Gewalttäter

Am Samstag den 22. September wird in Bozen ein Geschäft des rechtsextremen Modelabels “Pivert” eröffnet. Obwohl der Stil auf dem ersten Blick bewusst unauffällig gehalten ist (Logo im Bild unten zu sehen), wird beim zweiten Blick die politische Gesinnung von Pivert schnell klar. Die Marke ist 2015 aus dem Dunstkreis von Casapound entstanden.

Webauftritt von Pivert mit Logo

Ein wichtiger Akteur des Labels ist der mehrfach vorbestrafte Rechtsextremist Francesco Polacchi, welcher 70% der Markenanteile hält. In Polacchis Vergangenheit finden sich ab 2007 eine lange Reihe rechtsextremistisch motivierter Gewalttaten, sowie Verfahren wegen versuchten Mord und schwerer Körperverletzung (mehr dazu bei den Kolleg_innen von „der rechte Rand“). Passend zur Führungsringe von Pivert wird auch die Geschäftseröffnung in Bozen von rechtsextremen Gewalttätern unterstützt. Auf Facebook hat der Casapound Gemeinderat Andrea Bonazza zur Eröffnung geladen (wir berichteten zuerst 2009 über ihn), Bonazza wird unter anderem vorgeworfen mit seinen Kameraden an der Tötung von Fabio Tomaselli involviert gewesen zu sein.

Andrea Bonazza bewirbt auf Facebook die Eröffnung des Pivet Geschäftes in Bozen

Pivert zielt dabei stilistisch vor allem auf die Fußball-Hooligan und Ultra Szene, welche über die letzten Jahre europaweit zu einem wichtigen Agitationsfeld der rechtsextremen Szene geworden ist. Diesbezüglich gab es auch in der Bozner Sportfanszene in den letzten Jahren mehr oder weniger erfolgreiche rechtsextreme Organisierungsversuche (insbesondere bei Hockey Bolzano).

Der Rechte Rand schreibt dazu:
„Problematisch ist der relative Erfolg von Polacchis Marke aber vor allem deshalb, weil sie die Übernahmeversuche vieler Kurven durch rechte Kräfte auf einer kulturellen Ebene flankiert. Zwar kommt das Design von »Pivert« ganz ohne rechte Slogans und Symbole aus, allerdings tauchen in der Werbung des Unternehmens immer wieder Hinweise auf ihren ideologischen Subtext auf. So wurde im ersten offiziellen Werbevideo ein halbes Dutzend Mal der »Palazzo della Civiltà Italiana« eingeblendet, den Benito Mussolini als Symbol für den italienischen Faschismus errichten ließ. Und auch bei den für »Pivert« arbeitenden Fotomodellen sind immer wieder faschistische Tattoos zu erkennen.“

Egal wo; faschistische Agitation darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Egal ob gut getarnt oder offen, die Devise muss sein: Faschist_innen aus der Deckung holen. Daher legen wir allen Bozner_innen ans Herz einen weiten Bogen um das neue „Pivert“ Geschäft zu machen, seine Kund_innen mit der menschenverachtenden Ideologie hinter dem Label zu konfrontieren und ihren Freund_innen und Bekannten davon zu erzählen.